Zu Fuß auf dem Pilgerweg von Berlin nach Santiago de Compostella
Jakobsweg Trier – Vézelay:
Bagneux-la-Fosse – Étourvy (15,7km)
Nach einem ungewöhnlich üppigen Frühstück verabschiedete ich mich von Madame Fontaine und machte mich auf die vergleichsweise kurze Etappe nach Étourvy. Der Regen war vorbei, und die Luft war klar und frisch. Beim Aufstieg auf den ersten Hügel genoss ich ein letztes Mal den Blick zurück auf Bagneux-la-Fosse. Wälder, Felder und Wiesen prägten das friedliche Landschaftsbild.
Am Wegesrand lag eine kleine Siedlung mit Bienenvölkern, doch keine Biene war zu sehen. Vermutlich war es heute einfach zu kalt. Im Wald bewährten sich meine Wanderstöcke erneut. Der Boden war aufgeweicht, aber dank der Stöcke konnte ich Ausrutscher oder Stürze vermeiden.
Villiers-le-Bois, ein stilles kleines Dorf, empfing mich mit einem kuriosen Anblick. Am Ortseingang hingen alte Wanderschuhe an einem Verkehrsschild, vielleicht ein stilles Zeichen anderer Wanderer. Beim Verlassen des Ortes fiel mir auf, dass das Ortsschild verkehrt herum montiert war. Ein Lausbubenstreich?
Ein Großteil des Weges nach Étourvy führte über eine kleine, verkehrsarme Landstraße. Kein einziges Auto begegnete mir. Eine willkommene Ruhe. 🙂
In Étourvy erwartete mich das Château „Domaine Saint Georges“, eine Gruppenunterkunft und Pilgerherberge. Doch da ich der einzige Gast war, erhielt ich kein Bett im Château selbst, sondern ein ganzes kleines Haus im Schlosspark 🙂 ganz für mich allein.
Der zum Château gehörige Hofladen wurde extra noch einmal für mich geöffnet, denn Einkaufsmöglichkeiten gibt es hier sonst keine. So konnte ich mir ein einfaches Abendessen zubereiten, eine Flasche Wein genießen und Proviant für die nächste Etappe einkaufen.
Ein stiller, fast märchenhafter Tagesausklang.
Grüne Reise nach Santiago:
Tag 67
Bagneux-la-Fosse – Étourvy (15,7km)













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