Zu Fuß auf dem Pilgerweg von Berlin nach Santiago de Compostella
Mosel Camino:
Alken – Treis-Karden (19,5km)
Die Wanderung auf dem Mosel Camino von Alken nach Treis-Karden ist eine beeindruckende Etappe, die mit ihren 19,5 Kilometern sowohl landschaftlich reizvoll als auch herausfordernd ist. An einem heißen Tag mit Temperaturen von über 30°C stellt diese Strecke jedoch eine besondere Herausforderung dar, da die Hitze den Wanderern einiges abverlangt. Auf dieser Etappe erlebte ich die ganze Schönheit und Vielseitigkeit des Mosel Caminos, die sich in den abwechslungsreichen Landschaften, den kulturellen Höhepunkten und den stillen, naturbelassenen Pfaden widerspiegelt.
Bereits zu Beginn der Wanderung wird man mit malerischen Aussichten belohnt. Die Mosel schlängelt sich gemächlich durch das Tal, umgeben von sanften Hügeln und üppigen Weinbergen, die für diese Region so typisch sind. Doch die Hitze machte die Wanderung zu einer echten Prüfung: Mein standardmäßiger Vorrat von einem Liter Wasser war bereits bei Burg Eltz aufgebraucht, was mir die Wichtigkeit einer ausreichenden Wasserversorgung vor Augen führte.
Burg Eltz, eines der bekanntesten Wahrzeichen der Region, ist ein Touristenmagnet und zieht zahlreiche Besucher an. Die imposante mittelalterliche Burg thront majestätisch auf einem Felsen, umgeben von dichten Wäldern, und bietet einen beeindruckenden Anblick, der einen Moment der Rast wert ist. Doch während die Burg von Menschen belebt ist, ändert sich das Bild schnell, sobald man sich auf den Mosel Camino zurückzieht: Bereits 100 Meter hinter der Burg ist man wieder allein mit der Natur. Der Lärm und die Hektik der Touristenströme weichen der Stille des Waldes, und man kann die friedliche Atmosphäre und die Schönheit der Umgebung in vollen Zügen genießen.
Diese Etappe des Mosel Caminos vereint alles, was eine Wanderung entlang der Mosel so besonders macht: dichte Wälder, weitläufige Weinberge, historische Bauwerke und atemberaubende Ausblicke auf die Mosel. Doch der Weg verlangt auch eine gewisse Trittsicherheit, vor allem beim Abstieg nach Treis-Karden, der sich als alpinistische Herausforderung herausstellte. Der Pfad ist steil und anspruchsvoll, und ich war froh, dass ich diesen Abschnitt bei trockenem Wetter bewältigen konnte—bei Regen wäre der Abstieg sicherlich noch schwieriger gewesen.
Am Ende der Etappe, nach der Anstrengung und den Herausforderungen des Tages, wird man in Treis-Karden mit einem Gefühl der Zufriedenheit belohnt. Die kleine Stadt, eingebettet zwischen Mosel und steilen Hängen, strahlt eine gemütliche Ruhe aus. Der Blick zurück auf die Strecke lässt einen die Strapazen des Tages schnell vergessen und die Schönheit und Vielfalt der Moselregion in den Vordergrund treten.
Übernachtet habe ich im Gasthaus-Pension Gräf, Lisbergstr. 2, im Ortsteil Treis, wo ich übrigens das beste Frühstücksei seit langer Zeit gegessen habe.
Insgesamt war die Wanderung von Alken nach Treis-Karden eine Etappe, die für mich alle Reize des Mosel Caminos in sich vereint. Sie ist eine gelungene Mischung aus Natur, Kultur und sportlicher Herausforderung, die mich sowohl körperlich gefordert als auch innerlich bereichert hat.
Grüne Reise nach Santiago:
Tag 42
Alken – Treis-Karden (19,5km)










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