Gestern brach ich auf, um zur Wartburg zu wandern. Schon auf halbem Weg musste ich meinen Aufstieg abbrechen, da ein heftiges Gewitter und starker Regen meinen Weg zur Hölle machten. Schweren Herzens kehrte ich um und suchte Zuflucht in der Jugendherberge, zu der ich von der Diakonie gewechselt war.

Heute startete ich dann auf dem Elisabethpfad. Aber vorher besuchte ich noch die St. Georgen Kirche in Eisenach, um mir die Orgel dort anzuschauen. Johann Sebastian Bach wuchs hier als Kind auf.

Die erste Etappe führte mich bis nach Creuzburg, und ich muss gestehen, dass mir dieser Teil der Wanderung sehr gut gefallen hat. Der Weg war zu 99,9% asphaltiert, mit nur 0,1% Wiese, die ich überquerte, weil ich eine Abkürzung nahm. Die Route war ruhig und verlief meist über Radwege, entlang der malerischen Werra und durch Hörschel, den Startpunkt des berühmten Rennsteigs.

Eigentlich hatte ich geplant, die letzten acht Kilometer ab Hörschel mit einem Kanu zurückzulegen. Doch die Strömung der Werra war nach dem vielen Regen viel zu stark, um eine sichere Fahrt zu gewährleisten. Kein einziges Boot war unterwegs, was die Gefahr deutlich machte.

In Creuzburg angekommen, nutzte ich die Gelegenheit, meinen Proviant aufzufüllen, da es auf der morgigen Etappe keine Einkaufsmöglichkeiten geben wird. Ich fand eine Unterkunft bei einer freundlichen Familie, die Zimmer vermietet.

Creuzburg selbst hat eine interessante Geschichte und seine Burg ist ein besonderes Highlight. Jedes Jahr zu Pfingsten findet hier eines der größten Mittelalterfeste in Deutschland statt. Leider hatte ich das Fest um eine Woche verpasst, doch der Gedanke daran brachte mich zum Träumen.

Obwohl der gestrige Tag von Herausforderungen geprägt war, brachte der heutige Tag auf dem Elisabethpfad viele positive Erlebnisse. Die Mischung aus ruhigen Wegen, der Nähe zur Natur und den Begegnungen mit freundlichen Menschen machte diesen Abschnitt der Wanderung zu etwas Besonderem.