Zu Fuß auf dem Pilgerweg von Berlin nach Santiago de Compostella
Via Lemovicensis:
Bazas – Captieux (17,7km)
Um 8 Uhr brach ich im Château in Bazas auf. In der riesigen Küche gab es keinen Kaffee, also führte mich mein erster Weg zurück in das Café, wo ich gestern schon nach einer Herberge recherchiert hatte. Zum Glück hatte ich noch Feigenbrot und Bananen aus dem Lidl-Vorrat.
Doch dann die Sonntags-Überraschung: Die städtische Herberge in Captieux ließ sich nicht mehr reservieren – Anmeldeschluss war bereits am Freitag im Rathaus. Das hätte bedeutet, dass ich 20 zusätzliche Kilometer hätte laufen müssen. Aber Jolanda, das Organisationstalent schlechthin, hatte vorgesorgt. Schon am Freitag hatte sie den Türcode besorgt. Ohne sie hätte ich buchstäblich vor verschlossener Tür gestanden. Danke, Jolanda – welch glückliche Begegnung im Wald!
Der Weg selbst war heute sehr gleichmäßig: eine stillgelegte Bahnstrecke, umgebaut zu einem schnurgeraden Fuß- und Radweg. Begleitet wurde ich von zahllosen Eidechsen, die die Sonne genossen und flink über den warmen Boden huschten.
Um 15 Uhr erreichte ich Captieux. Die erste Belohnung war eine kalte Dusche in der Herberge – Jolanda war natürlich schon längst angekommen, frisch geduscht und mit gewaschener Wäsche. Später gingen wir ins einzige Restaurant des Ortes, eine Pizzeria. Am Abend dann noch eine schöne Überraschung: Marion aus Paris stieß zu uns, eine weitere Pilgerin. Gemeinsam ließen wir den Tag bei einer großen, süßen Melone ausklingen.
✨ Pilgerweisheit des Tages:
„Der Weg schenkt uns nicht nur Landschaften, sondern auch Menschen. Manche öffnen dir Türen, bevor du überhaupt ankommst.“ 🗝️🚶♂️🍉
Grüne Reise nach Santiago:
Tag 107
Bazas – Captieux (17,7km)


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