Zu Fuß auf dem Pilgerweg von Berlin nach Santiago de Compostella
Via Lemovicensis:
La Réole – Bazas (34,8km)
Jolanda war wie gewohnt pünktlich um 8 Uhr startklar und verließ nach dem Frühstück das Haus. Ich ließ mir etwas mehr Zeit und schlenderte noch über den Wochenmarkt – in der Hoffnung, neue Einlagen für meine Schuhe zu finden. Leider vergeblich. Der Sand in den Schuhen hatte meine bisherigen Einlagen durchgescheuert, was sich inzwischen schmerzhaft bemerkbar machte.
Und weil ein Unheil selten allein kommt, bemerkte ich unterwegs, dass weder Handy noch Powerbank geladen waren. Da die Wegmarkierungen nicht immer zuverlässig sind, war ich auf meine Navigations-App angewiesen. Also sparte ich am Handy-Akku und verzichtete schweren Herzens aufs Fotografieren.
Die Landschaft veränderte sich merklich: Der Weinanbau blieb zurück, stattdessen begleiteten mich Wälder, Wiesen und Getreidefelder. Auch kleinere Sumpfgebiete säumten den Weg – eine wohltuende Abwechslung und ein stiller Kontrast zum lebhaften Vorabend in La Réole.
In Bazas angekommen, fand ich Quartier im Pilgerzimmer des malerischen Château Saint Vincent. Ein großer Raum voller Betten und eine Küche, wie man sie sonst nur aus der Gastronomie kennt. Diese Küche verleitete mich dazu, noch einen Kilometer bis zum Lidl dranzuhängen, um etwas fürs Abendessen zu besorgen. Heute Nacht blieb ich allerdings allein in diesem großen Raum – fast wie der Herr über ein ganzes Schloss.
✨ Pilgerweisheit des Tages:
„Manchmal trägt dich der Weg durch Wälder und Wiesen, manchmal durch Schmerzen in den Schuhen – doch am Ende schenkt er dir immer einen Platz zum Ausruhen.“ 🌲👣🏰
Grüne Reise nach Santiago:
Tag 106
La Réole – Bazas (34,8km)


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